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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 202

1873 - Essen : Bädeker
202 Earl der Grosse regierte 47 Jahre, von 768 Ms 814. Sein. Sohn, Ludwig der Fromme, folgte ihm in der Regierung (von 814 — 840). Die Söhne Ludwigs desfrommen aber theilten das grosse fränkische Reich durch den Vertrag zu verdün (843) in: Frankreich, Italien und Deutschland. So wurde Deutschland ein für sich bestehendes Reich, welches Ludwig der Deutsche erhielt. Mit der deutschen Königswürde blieb aber auch die rö- mische Kaiserwürde verbunden. —Im Jahre 911 starb das karolingi- sche Geschlecht in Deutschland aus, und dieses wurde ein Wahlreich. Die deutschen Fürsten wählten nun Konrad von Franken (regierte von 911—918); alsdann folgten Könige aus dem sächsischen Geschlecht (von 918—1024). Unter den sächsischen Königen ist besonders bemerkenswerth: 13. Heinrich I., auch Heinrich der Vogelsteller genannt. ' (919-936.) „Heinrich der Vogelsteller!" Ein sonderbarer Name! Wer war dieser Vogelsteller? Ein Herzog von Sachsen war er, ein mächtiger, frommer Herr. Darnm wählten ihn auch die Deutschen im Jahre 919 zu ihrem Könige. Die Boten, welche ihm die Nachricht von seiner Wahl zum Könige brachten, sollen ihn bei der Stadt Quedlinburg beim Finkenfange angetroffen haben, daher sein Beiname. Zu seiner Zeit war das arme Deutschland ein sehr unglückliches, trauriges Land. Von Südosten her jagten häufig auf ihren schnellen Pferden die Hunnen oder Ungarn herein, trieben den Bauern ihr Vieh weg und sengten und plünderten, wohin sie kamen. Und sainmelte sich nun erst langsam ein Haufen deutscher Krieger wider sie und fing an, sich in Marsch zu setzen, dann waren sie samnll ihren Leuten schon lange wieder fort, weit, weit über alle Berge. — Und von Nord- osten her kamen zu Zeiten die Wenden und machten's eben so. Das war eine traurige Zeit. — Was that da der weise, der bedächtige Heinrich? Zunächst schloß er einen neunjährigen Waffenstillstand mit den ge- fährlichen Ungarn und gelobte ihnen einen neunjährigen Tribut. Dafür sollten sie nicht mehr nach Deutschland kommen und das Vieh wegtreiben. Sie waren auch damit zufrieden. Und nun begann im ganzen deut- schen Reich eine bessere Zeit, überall ein reges und thätiges Leben. Ueberall fing man an, Häuser zu bauen und hier und da einen Haufen derselben mit einer Mauer und mit einem Wassergraben zu umziehen. Solch eine ummauerte Stätte nannte man Stadt oder Burg und ihre Bewohner Bürger. Aber die Städte waren noch leichter zu bauen, als Bewohner dafür zu finden; denn die Deutschen liebten das Wohnen auf dem Lande und sagten: „Sollen wir uns lebendig begraben lassen? Deine Städte sind nichts anders, als Gräber." Da befahl Heinrich, die Leute sollten loosen, und je einer aus neunen, den das Loos treffe, sollte vom Lande in die Stadt ziehen. Damit sie das aber um so lieber thun möchten, gab er den Städten viele Vorrechte, so daß die Bürger hinter ihren Mauern nach und nach viel freier wurden, als die Bauern, welche damals ihren Edelleuten oder Klöstern als Leibeigene

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 203

1873 - Essen : Bädeker
203 dienen mußten. Nun fing auch in den Städten einer an, und machte für alle die Kleider; ein anderer für alle die Schuhe; ein dritter Laute Häuser für die andern; — natürlich aber das alles nicht umsonst! Mit einem Worte,es entstanden die verschiedenen Handwerker. Vis dahin hatte nämlich jeder sein eigener Schneider, Schuster, Maurer, also alles Mögliche selbst sein müssen. Und das ging gerade nicht sehr gick. In den Städten ging's nun natürlich besser. Und doch merkten es die Städter noch immer nicht, daß sie es besser hatten. Als aber nach neun Jahren die Ungarn wieder kamen, und die Bauern nun mit ihrem Vieh und ihren sonstigen Habseligkeiten in die ummauerten Städte flüch- ten konnten, wohin die Ungarn nicht einzudringen vermochten, und als Heinrich mit Gottes Hülfe diese Räuber bei Merseburg dermaßen besiegte, daß sie, so lange er lebte, nicht wieder kamen: da jubelte alles dem Städtebauer zu und freute sich seines Königs. — Schon vor- her hatte Heinrich auch die Wenden zur Ruhe gebracht. Mitten im Winter nahte er sich ihrer Hauptstadt Brennabor (jetzt Brandenburg). Sie zagten aber nicht, sondern dachten: Laß ihn nur kommen; durch die weiten Sümpfe um unsere Stadt kann er gewiß nicht hindurch dringen. Er kam aber dennoch, zwar nicht durch aber über die Sümpfe her. Gott schickte einen harten Frost, und Heinrich marschirte auf dem Eise gegen die feindliche Stadt und eroberte sie. Die Wenden waren be- siegt. — König Heinrich starb 936. 14. Kaiser Otto's I. Krönung. (936 - 973.) Die Deutschen fühlten sich dem sächsischen Stamme dankbar ver- pflichtet, da Heinrich I. das Reich nach innen und außen gekräftiget hatte; daher gedachten sie auch, die Krönung seines Sohnes Otto be- sonders feierlich zu begehen. Bei derselben erschienen die Großen und Edlen aller Stämme deutscher Nation. In Aachen, wo der große Frankenkönig Karl so oft und gerne weilte, in den Hallen des ehr- würdigen Domes, den er selbst erbaute, sollte Otto zum Führer und Haupt des deutschen Volkes geweihet werden. Die weiten Räume der Pfalz*) waren kaum hinreichend, die hohen Gäste zu fassen. In ihrer Mitte erschien Otto, ein Mann von königlicher Haltung, Ernst in den Mienen, Muth in den Blicken, Kraft in den nervigen Armen, Würde m seinem ganzen Wesen. Lautlose Stille empfing ihn; aber die bedeutsamen Blicke, die einer dem andern zuwarf, zeigten, mit welchem Wohlgefallen die versammelten Fürsten ihren jugendfrischen Kaiser betrachteten. Nun stieg er die Stufen des Thrones hinan, und — wie ein plötzlich erwachter Donner — brach der Jubelruf los: „ Es lebe König Otto! Heil dem Sohne des großen Heinrich!" Die Großen nahten nach der Reihe ihrer Würde und schwuren in seine Hand, treu zu halten am Könige und Vaterland. *) Pfalz -- Schloß, Palast, auch Rathhaus; ehemals insbesondere die Paläste der deut» fchen Kaiser.

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 204

1873 - Essen : Bädeker
204 Eine zahllose Volksmenge harrte auf den Straßen und im Dome auf den feierlichen Zug, und die Geistlichkeit, angethan mit prächtigen Gewändern, hatte sich an der Pforte des Gotteshauses versammelt, den König zu empfangen. Als dieser unter dem Jubelruf des Volkes er- schien, trat der Erzbischof von Mainz, Hildebert, hervor und faßte des Königs rechte Hand und führte ihn in die Mitte der Kirche, wo er von dem ganzen versammelten Volke gesehen werden konnte. Dann sprach er: „Hier steht der von Gott erkorne, vom König Hein- rich bezeichnete und von den Fürsten anerkannte König der Deutschen. Wenn das Volk diese Wahl billiget, so erhebe es zum Zeichen dessen die^Rechte auf zum Himmel!" Jubelnd streckten alle die Hand empor, der betäubende Zuruf: „Heil unserm König Otto! Heil seinem Geschlecht!" erfüllte die Tempelhallen, und draußen vor den Thüren wiederhallte dieser Ruf von den Tausenden, die die Mauern umjauchzten. Chöre fielen ein und sangen Psalmen, Pauken und Trompeten schmetter- ten dazwischen, und die Geistlichen sanken am Altare nieder, um des Himmels Segen auf den neuen Herrscher herabzuflehen. Als der erste Sturm der Begeisterung vorüber war, führte der Erzbischof den König vor den Altar, wo die Reichskleinodien lagen. Er umgürtete ihn mit dem Reichsschwert — legte ihm den Königs- mantel an,— gab ihm das Zepter in die Hand, salbte ihn mit geweihetem Öle und setzte ihm mit Hülfe der Erzbischöfe von Köln und Trier die Krone auf das Haupt. Nachdem dieses geschehen war, führten ihn alle drei auf einen Thron, der zwischen zwei Marmorsäulen aufgerichtet war, hielten ein feierliches Hochamt und ließen den Lobgesang anstimmen. Da saß der vierundzwanzigjährige König; das blühende Gesicht und die hohe Stirne von blonden Locken umwallt. Er gedachte an die Thaten des unter ihm in der Gruft ruhenden Kaisers Karl und ge- lobte im Herzen, jenes großen Vorfahren würdig zu regieren. Aller Blicke waren auf den sinnenden König gerichtet, bis er sich endlich er- hob und die Kirche verließ. Unter erneutem Beifallsruf bewegte sich der Zug in die königliche Pfalz, wo das Krönungsmahl begann. Die deutschen Herzoge hatten die Bewirthung übernommen, und rechneten es sich zur Ehre, ihm persönlich zu dienen und bei der Tafel aufzuwarten. Der Herzog Eberhard von Franken trug die Speisen auf, er war Truchseß; Hermann, Herzog in Schwaben, schenkte den Wein ein und verrichtete das Amt eines Mundschenken; Arnulf, Herzog von Bayern, sorgte für das Hoflager und das Heer, er verrichtete die Geschäfte eines Marschalls; der Herzog Giselbert von Lothrin- gen sorgte für die königlichen Zimmer, er war Kämmerer. So entstanden die sogenannten Erzämter am kaiserlichen Hofe, welche bei der Krönung ein Vorrecht der Wahlfürsten (Kurfürsten) blieben, die sie aber nachher nicht mehr in eigener Person, sondern durch ihre Ge- sandten verrichteten. Die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier- nahmen von jetzt an das Krönungsrecht in Anspruch. —

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 205

1873 - Essen : Bädeker
205 Lustig klangen die Gläser voll edlen Weines beim Lebehoch auf den König, das Reich und seine Fürsten; Trompeten schmetterten da- zwischen, und von draußen herein schallte der Jubelruf des begeisterten Volkes. Otto hatte an diesem festlichen Tage wohl kaum geahnet, welche Sorgen und Mühseligkeiten ihm diese Krone bringen würde. Seine ganze Regierung war ein Gewebe von Kriegen; er züchtigte die Dänen, die seine Markgrafschaft Schleswig heimsuchten; er unterwarf sich Böhmen; er schlug die Ungarn auf dem Lechfelde, daß ihnen auf immer die Lust verging, nach Deutschland zu streifen; er hatte viele Kämpfe mit den Italienern, die seine Herrschaft lange nicht aner- kennen wollten; sein eigener Bruder Heinrich und sein Sohn Ludolf hatten sich gegen ihn empört; aber alle diese Kämpfe und Trübsale dienten nur zur Verherrlichung seines Namens. Die Geschichte nennt ihn den Großen, und Magdeburg, seine vielgetreue Stadt, bewahrt seine Gebeine und hat ihm auf dem Markte ein Denkmal errichtet. Lz. Otto I. und Heinrich. Zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang, Der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang, Es sitzt der Kaiser drinnen mit seiner Ritter Macht, Voll Andacht zu begehen die heil'ge Weihenacht. Hoch sitzt er in dem Kreise, von männlicher Gestalt, Das Auge, scharf wie Blitze, von gold'nem Haar umwallt, Man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt, Schon mancher hat empfunden die löwenstarke Hand. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt, Doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt; Es ist der eigne Bruder, den seine Waffe schlug, Der dreimal der Empörung blutrothes Banner trug. Zu Quedlinburg vom Dome ertönt die Mitternacht, Vom Priester wird das Opfer der Messe dargebracht, Es beugen sich die Kniee, es beugt sich jedes Herz, Gebet tn heil'ger Stunde steigt brünstig himmelwärts. Da öffnen sich die Pforten, es tritt ein Mann herein, Es hüllt die starken Glieder ein Büßerhemde ein — Er schreitet auf den Kaiser, er wirst sich vor ihm hin, Die Knie'er ihm umfasset mit tiefgebeugtem Sinn. „O Bruder, meine Fehle, sie lastet schwer auf mir; Hier liege ich zu Füßen, Verzeihung flehend, dir: Was ich mit Blut gesündigt, die Gnade macht es rein, Vergieb, o strenger Kaiser, vergieb, du Bruder mein!" Doch strenge blickt der Kaiser den sünd'gen Bruder an: „„Zweimal hab' ich vergeben, nicht fürder mehr fortan! Die Acht ist ausgesprochen, das Leben dir geraubt, Nach dreier Tage Wechsel da fällt dein schuldig Haupt.""

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 206

1873 - Essen : Bädeker
206 Bleich werden rings die Fürsten, der Herzog Heinrich bleich, Und Sülle herrscht im Kreise, gleich wie im Todtenreich, Man hätte mögen hören jetzt wohl ein fallend Laub, Denn keiner wagt zu wehren dem Löwen seinen Raub. Da hat sich ernst zum Kaiser der fromme Abt gewandt, Das ew'ge Buch der Bücher, das hält er in der Hand; Er liest mit lautem Munde der Worte heil'gen Klang, Daß es in aller Herzen wie Gottes Stimme drang. „Und Petrus sprach zum Herren: Nicht so? Genügt ich hab', Wenn ich dem sünd'gen Bruder schon siebenmal vergab? Doch Jesus ihm antwortet: Nicht siebenmal vergieb, Nein, siebenzig mal sieben, das ist dem Vater lieb." — Da schmilzt des Kaisers Strenge in Thränen unbewußt, Er hebt ihn auf, den Bruder, er drückt ihn an die Brust; Ein lauter Ruf der Freude ist jubelnd rings erwacht — Nie schöner ward begangen die heil'ge Weihenacht. lmühler) Ans die sächsischen folgten wieder Könige ans dem fränkischen Geschlecht (von 1024 —1125); dann folgten Könige ans dem schwäbi- schen oder hohenstanfischen Stamme (von 1137 —1254). Unter den fränkischen Königen ist wegen seines wechselvollen Schicksals und trau- rigen Lebensendes besonders zu merken Heinrich Iv.j unter den schwäbi- schen Königen aber verdient vor allen genannt zu werden: 16. Friedrich I. Barbarossa. (1152-1190.) Im Jahre 1152 starb Konrad, der erste deutsche Kaiser aus dem Hause der Hohenstaufen. So nennt man diese Regenten von einer Burg, die Friedrich, der Stammvater dieses Geschlechts, auf dem Hohenstaufen, einem Bergkegel der rauhen Alp (imjetzigen König- reiche Württemberg), erbaut hatte. Die deutschen Fürsten wählten nun zu Frankfurt am Main den Bruderssohn Konrads, Friedrich den Rothbart oder Barbarossa, wie die Italiener ihn nannten, zum deutschen Kaiser. Wer ihn sah in seiner männlichen, stolzen Haltung und blühenden Jugendkraft, mit den blauen, durchdringenden Augen und blonden Haaren, in seinem Ernste und den edlen Sitten, der mußte sagen, daß er ein echter Deutscher sei. Aber er war auch ein gar gewaltiger Kaiser, dieser Barbarossa; er ist sechsmal mit einem großen Heere über die Alpen gezogen, um in Italien Streitigkeiten zu schlichten, und noch am Abend des Lebens zog er als 70jähriger Greis in einem Kreuzzuge ins gelobte Land, um das heil. Grab aus der Gewalt der Türken zu befreien. In zwei Schlachten kämpfte er wie ein rüstiger Jüngling; aber da kam das Heer an den Fluß Sa- leph und drängte sich nur langsam auf schmaler Brücke hinüber. Das dünkt dem grauen Helden zu langsam, er sprengt mit dem Rosse hin- ein in den Fluß, ihn zu durchschwimmen; der Strudel erfaßt ihn, reißt ihn fort und — ein Leichnam nur kommt ans Ufer (1190). Unendlicher Schmerz, Jammer, Verzweiflung verbreitete sich unter dm Kreuzfahrern über den Verlust des Kaisers — er wurde zu

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 209

1873 - Essen : Bädeker
209 Drei hundert Jahre lang erhielt sich die deutsche Hansa auf dieser Höhe ihrer Gewalt und ihres Ansehens. Als aber ihr Zweck erreicht, das heißt die Sicherheit und Ausbreitung ihres Handels nach Wunsch befördert war, trat wieder eine Stadt nach der andern von dem Bunde ab; und so blieben am Ende nicht mehr, als die drei Städte Hamburg, Lübeck und Bremen übrig, die auf dem letzten Bundestage im Jahre 1630 ihren Verein erneuerten und bis auf diesen Tag den-Namen der Hansastädte beibehalten haben. Nach dem Aussterben des hohenstaufischen Kaisergeschlechts (1254). war grosso Verwirrung in Deutschland. Denn von 1254 bis 1273 hatte Deutschland so gut als gar kein Oberhaupt, und deshalb hat man diese Zeit das Interregnum oder das Zwischenreich genannt. Mord wurde auf offener Strasse verübt; vorüberziehende Wanderer wurden beraubt; blühende Dörfer und Städte eingeäschert, und kein Richter war zu finden, der solchem Gräuel gewehrt hätte. Ein jeder suchte sich selbst zu helfen, und die Rache war oft weit schrecklicher, als das verübte Verbrechen. Diese böse Zeit, in der nicht das Recht, sondern die Gewalt — die stärkste Faust — obsiegte, nennt man auch die Zeit des Fanstrechts. Solchem Zustande wünschten die deutschen Fürsten ein Ende gesetzt. In dem schweizerischen Grafen Rudolph Voil Habsburg, glaubte man den Mann zu erkennen, den das Reich bedürfe, und man irrte sich nicht, als man ihn zum deutschen Kaiser wählte; denn er war es, der durch seine Strenge gegen die Raubritter Gesetz und Ordnung wieder herstellte und das Faust- recht beschränkte. 19. Rudolph von Habsburg. (1273-1291.) Die kaiserlose Zeit war eine schreckliche Zeit gewesen für das deutsche Reich. Da versammelten sich die deutschen Fürsten zur Kaiser- wahl. Der Erzbischof Werner, von Mainz brachte den schweizeri- schen Grafen Rudolph von Habsburg in Vorschlag, den er auf einer Reise nach Rom kennen gelernt hatte. Rudolph bot ihm damals freundlich Schutz und Begleitung durch die Schweiz an, und Werner sprach beim Abschiede die Worte: „Edler Graf, könnte ich späterhin den mir erwiesenen Dienst durch die That vergelten!" Jetzt war die gelegene Zeit. — Ein andermal war Rudolph auf die Jagd gegangen. Im Walde begegnete er einem Priester, welcher zu einem Kranken wollte, um ihm das heilige Abendmahl zu reichen. Der angeschwollene Bach hatte aber den Steg weggerissen, und eben wollte der Priester das Wasser durchwaten; da stieg Rudolph von seinem Pferde und half dem Priester hinauf. Als dieser andern Tags dem Grafen das Pferd zurückbrachte, schenkte es ihm Rudolph mit den Worten: „Verhüte Gott, daß ich ferner das Pferd zum Jagen benutzen sollte, welches zu so heiligem Dienste gebraucht worden ist; behalte es für dich zu ähn- lichen Diensten!" Dieser fromme und tapfere Graf wurde nun fast einstimmig er- wählt, und herrlich hat er das in ihn gesetzte Vertrauen gerechtfertigt. Haesters' Lesebuch für Oberkl. Simultan-Ausg. j

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 210

1873 - Essen : Bädeker
210 Zuerst zog er gegen den widerspenstigen König Ottokar von Böh- men, der sich während des Interregnums auch noch der Länder Österreich, Steiermark, Kärnthen und Krain bemächtigt hatte. Auf dem Marchfelde — in Österreich — kam es zur Schlacht, in welcher Ottokar sein Leben verlor. Nun machte er sich an die Zer- störung der Raubschlösser. Einst zerstörte er ihrer in einem Monat über sechszig. Die adligen Räuber ließ er so gut bestrafen und hin- richten wie andere. „Keinen halte ich für adlig," sagte er, „der von Raub und unehrlicher Hantierung lebt." Dabei blieb er auf dem Kaiserthrone immer einfach und menschenfreundlich, und wurde daher zuweilen auf seinen Reisen gar nicht als Kaiser erkannt. Als er mit seinem Hoflager einst bei Mainz stand, ging er in seinem einfachen Wamms auch in die Stadt. Da es strenge Kälte war, trat er in das offene Haus eines Bäckers, um sich zu erwärmen. Die Bäckersfrau hielt ihn für einen gemeinen Soldaten, schalt über seine Dreistigkeit und schimpfte auf die Soldaten und den Kaiser. Als dieser die Schimpfreden lächelnd an- hörte, wurde die Frau so aufgebracht, daß sie einen Topf Wasser nahm und den Kaiser damit begoß. Durchnäßt, doch ganz gelassen, verließ er das Bäckerhaus. Mittags schickte er durch einen Diener der Frau einige Schüsseln mit Essen und ließ ihr sagen, das schicke der Soldat, den sie Vormittags so unfreundlich behandelt habe. Als dieselbe er- fuhr, daß der Geschimpfte der Kaiser sei, lief sie eilend hinaus, warf sich Rudolphen zu Füßen und bat um Verzeihung. Er aber belegte sie mit der Strafe, daß sie den ganzen Vorfall der Gesellschaft nochmals erzählen mußte. — Gern hätte Rudolph vor seinem Tode seinen Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger erwählt gesehen; aber hierin waren ihm die deutschen Fürsten nicht zu willen. Er starb 1291 zu Germers heim. Rudolph von Habsburg hatte nach der Besiegung Ottokars die österreichischen Länder seinem Sohne Albrecht gegeben, und so wurde er der Gründer der Macht des Habsburgischen Hauses^ aus welchem die jetzigen Kaiser von Österreich stammen. 26. Der Graf von Habsburg. Zu Aachen in seiner Kaiserpracht, Im alterthümltchen Saale, Saß König Rudolph's heilige Macht Beim festlichen Krönunqsmahle. Die Speisen trug der Pfalzgraf des Rheins Es schenkte der Böhme des perlenden Weins Und alle die Wähler, die Sieben, Wie der Sterne Chor um die Sonne sich stellt, Umstanden geschäftig den Herrscher der Welt, Die Würde des Amtes zu üben. Und rings erfüllte den hohm Balkon Das Volk in freud'gem Gedränge; Laut mischte sich in der Posaune Ton Das jauchzende Rufen der Menge:

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 216

1873 - Essen : Bädeker
216 Zwingburgen gebrochen. — Also hat durch des stolzen Kaisers Albrecht von Österreich knechtende Herrschaft das deutsche Reich die Schweiz verloren. Nach. Albrecht toü Österreich kam der Graf Heinrich von Luxemburg oder Lützelburg als Heinrich Vii. auf den deutschen Kaiserthron (1308 — 1313). Durch die Vermählung seines Sohnes mit Elisabeth, der Enkelin Ottokars, des Königs von Böhmen, gewann er die böhmische Krone, welche in der Folge zu der deutschen Kaiserkrone kam. — Nach seinem Tode geschah es, dass die Kurfürsten bei der neuen Kaiserwahl sich entzweiten, und die eine Partei Friedrich von Österreich, einen Sohn des ermordeten Königs Albrecht, die andere dagegen Ludwig von Baiern zum Kaiser wählten. Daraus entstand ein achtjähriger, blutiger Krieg, bis sich endlich die beiden Kaiser versöhnten und die Regierung des Reichs gemeinschaftlich besorgten (1313—1347). 22. Deutsche Treue. Tl^r Kaiser Ludwig der Bayer hatte seinen Gegner Friedrich den Schönen von Österreich in einer großen Schlacht gefangen ge- nommen und erst auf das Schloß Dornberg, spater in die feste Burg Trausnitz bei der Stadt Amberg in Baiern gesetzt. Dort war der unglückliche Friedrich von aller Welt abgeschnitten; er hörte nichts von seinem treuen Weibe, das sich um ihn blindgeweint hatte, nichts von seinem Bruder, der ihn so gern gerettet hätte. Er konnte sich nirgends bewegen, als in dem engen, düstern Schloßhofe, statt daß er sonst jeden Morgen auf seinem Roß in den Wald gesprengt war und Hirsche und Rehe erlegt hatte. Aber auch dem Kaiser Ludwig war es nicht gut gegangen; er hatte viele Unruhe und Gefahr im Kriege ausge- standen, war längst vom Papste aller Rechte auf das deutsche Reich für verlustig erklärt, und es waren noch immer viele Leute, welche den gefangenen Friedrich lieber zum Kaiser gehabt hätten, als ihn. Da erinnerte sich Ludwig, daß Friedrich sein Jugendfreund und immer so treu und ehrlich gewesen war. Eines Abends setzte er sich auf sein Roß und ritt nach dem Schlosse Trausnitz, wo Friedrich gefangen saß. „Alter Freund," sagte er, „willst du frei werden?" — „Frei? so daß ich meine Gemahlin und meinen Bruder wiedersehen könnte?" ant- wortete Friedrich, „o dafür thäte ich Alles!" Run eröffnete ihm Lud- wig die Bedingungen, unter welchen er ihn frei lassen wolle. „Wenn du mir versprichst und am Altare schwörst, daß du dich wieder in die Gefangenschaft stellen willst, wenn du das Versprechen nicht halten kannst, dann bist du frei!" Friedrich versprach es, und beide empfingen am Altare das heilige Abendmahl zum Zeugniß ihres Bundes. So ritten sie freundlich zusammen bis an die Grenze. Als aber Friedrich nach Wien kam , fand er Vieles anders, als er wünschte. Sein liebes Weib war blind; sein Bruder Leopold war

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 194

1873 - Essen : Bädeker
194 dieser war solch ein mächtiger Minister; aber er begehrte noch mehr zu sein und schrieb deshalb an den Papst: „Sprich, o Vater der Christenheit, wer soll König der Franken sein, der den Na- men trägt, oder der sein Volk durch Rath und Kraft groß gemacht?" Darauf antwortete der Papst: „Nur der soll die Krone tragen, der sie verdient!" Da rief Pipin die geistlichen und weltlichen Großen des Reiches zusammen, und als diese die Ant- wort des Papstes erfuhren, riefen sie: „Das ist des Himmels Stimme!" hoben Pipin empor, trugen ihn dreimal feierlich herum und setzten ihn auf dm Königsthron. Pipin aber kniete in der Kirche vor dem Altare nieder und Bonifacius, als Gesandter des Papstes, salbte ihn im Namen Gottes zum König der Franken. Der schwache König Childerich aber wurde in ein Kloster gesperrt. Als Pipin einmal erfuhr, daß die Großen seines Reiches ihn um seiner kleinen Gestalt willen heimlich verhöhnten, zeigte er ihnen im Kampfe mit einem Stier und einem Löwen seinen Muth und seine Kraft, und beschämte dadurch die umstehenden Höflinge so, daß sich alle demüthig vor ihm verneigten und von nun an niemand mehr über seine Gestalt spottete. Diese Begebenheit besingt ein Dichter in fol- gender Weise: 8. Pipin der Kurze. (752.) Pipin der Kurze war nicht groß, Doch Karls des Großen Water, In aller Weise fehlerlos, Ein treuer Volksberather. Der beste Held im Frankenreich, Der Kirche Wohlgefallen, An Weisheit nur sich selber gleich, An Tapferkeit vor allen. War nicht geboren auf dem Thron, Doch für den Thron geboreni Zum Herrschen wardes Hammers Sohn Von Gottes Gnad' erkoren. Papst Zacharias sprach dies Wort: „Des Königs Würd' und Namen Gebührt der Völker starkem Hort!" Und alle Welt sprach: Amen! Doch unser Held, der Kurze, schien Zu klein manch' kleinen Geistern, Die maßen mit den Augen ihn Und hatten viel zu meistern. Deß schwieg der Held, und ritterlich Sinnt er den Hohn zu dämpfen, Und läd't zum Spiele männiglich, Wo wilde Thiere kämpfen. Schon eilt das Volk herbei mit Drang, Die stolzen Großen alle, Sie nahen Leim Trompetenklang Mit lautem Waffenschalle. Still sitzt Pipin, gedankenschwer, Wie nahend Ungewitter Wirft er nur Blitze um sich her — Da rauscht herab das Gitter. Ein grimmer Leu, ein wilder Stier, Die stürzen in die Schranken, Begegnen sich mit Kampfbegier, Und keiner wollte wanken. Jetzt aber reißt des Leuen Zahn Den Ur in dem Genicke, Und reißt ihn nieder auf den Plan Blut, Feu'r und Wuth im Blicke. Wer ist von euch, — so fragt Pipin, Und blitzte durch die Reihen — Wer ist von euch so stark und kühn, Entreißt die Beut' dem Leuen? Da machen große Augen zwar Ringsum die großen Leute; Doch jeder bebt vor der Gefahr, Und'keiner will zum Streite. Und wie noch alle schweigend stehn Und an dem Kampf verzagen, Sieht man Pipin zum Kampfplatz gehn, Allein den Strauß zu wagen.

10. Nr. 22 - S. 28

1904 - Breslau : Hirt
28 § 17. Einige Kaiser aus dem 14. Jahrhundert. er im Bunde mit den deutschen Fürsten Deutschlands Kaiser von dem Ein- flüsse des Papstes frei, indem zurense (südlich von Koblenz) festgesetzt wurde, daß der von den Fürsten gewählte Kaiser der Bestätigung des Papstes nicht bedürfe. 3. Auch Ludwig vergrößerte eifrig seine Hausmacht. Er verlieh seinem Sohne die Mark Brandenburg, wo die Askanier ausgestorben waren. Um Tirol zu erhalten, trennte er die Ehe der Margareta Maultasch (so ge- nannt nach einem Schlosse in Tirol) und verheiratete sie mit seinem Sohne. Damit erzürnte er aufs neue den Papst und auch die Fürsten. Sie wühlten Karl Iv., König von Böhmen, aus dem Hause Luxemburg zum Gegen- kaifer. Mitten in den nun entstehenden Kämpfen starb Ludwig plötzlich auf der Jagd 1347. 6. 1. Karl Iv. war ein schlau berechnender Mann, dabei geistreich und gelehrt. Bor allem verstand er die Kunst, stets bei Gelde zu fein in einer Zeit, in der kein Fürst mit seinen Einnahmen auskam. Ohne Bedenken verkaufte er Reichsrechte an Fürsten und Städte. Mit dem erworbenen Gelde erweiterte er seine Hausmacht; so kaufte er 1373 von Otto dem Faulen die Mark Brandenburg. Seinen Erbländern, Böhmen, Mähren, Schlesien und Brandenburg, widmete er seine ganze Kraft und Zeit und erhob sie in blühenden Zustand. Im Jahre 1348 stiftete er die erste deutsche Universität zu Prag. Mit Recht nennt man ihn: Böhmens Vater, des Deutschen Reiches Erzstiefvater. 2. Schreckliche Unfälle brachen während seiner ersten Negierungs- jahre herein: Erdbeben und Heuschreckenschwärme verwüsteten das Land, und bald darauf kam eine furchtbare Pest, der schwarze Tod genannt, die mehr als ein Drittel aller Bewohner dahinraffte. Man sah hierin Straf- gerichte Gottes. Durch Bußübungen glaubte man ihn versöhnen zu können; deshalb verbanden sich viele Männer und zogen in Schwärmen von Ort zu Ort, sangen Büßlieder und zerfleischten ihren Leib mit Geißeln. Später artete das Treiben dieser Geißelbrüder aus. 3. Goldeue Bulle. Karl gab 1356 ein wichtiges Neichsgesetz heraus; es wurde nach der goldenen Kapsel, in der das Siegel verwahrt wurde, die goldene Bulle genannt. Durch dieses Gesetz wurde die Kaiserwahl den sieben mächtigsten Fürsten übertragen, die darum Wahl- oder Kurfürsten hießen; es waren die drei geistlichen: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, und die vier weltlichen: der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Diese Kurfürsten erlangten viele Rechte, z. B. durfte von ihnen an den Kaiser nicht appelliert werden, auch durften sie Münzen prägen. 4. Karl Iv. folgte sein Sohn Wenzel in Böhmen und im Reiche. Er zeigte sich so grausam und unwürdig, daß er abgesetzt wurde; aber erst als sein Bruder Sigismund 1410 gewühlt wurde, gab er seine Ansprüche auf den Kaiserthron aus.
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